02.10.2022 Dipl.-Psych. Fang Han – Asiatische Kunst in der Psychotherapie
Wenn die japanische Kirschblüte blüht, ist man mit der eigenen Traurigkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens verbunden – denn die Kirschblüte verblüht sehr schnell. In der chinesischen Poesie beschreiben Dichter oft den Herbstwind oder milden Regen im Frühling, doch eigentlich geht es um negative Emotionen wie die Nostalgie oder Einsamkeit des Dichters.
Alle Menschen haben gewisse verletzte Anteile wie Hilflosigkeit oder Zerbrechlichkeit, womit sie nicht in Kontakt treten wollen. Es könnte schmerzen, wenn sie sich selbst sehen, wie sie total schwach und schutzlos sind. Mit Glaubenssätzen wie „Sei stark“ und „Sei perfekt“ versuchen wir die verletzten Anteile zu ignorieren.
Wenn dies nicht mehr funktioniert, wird Depression als eine Art Nothelferin eingesetzt, um vor der Attacke durch Verletzung und Schmerzen zu schützen. Aber Depression führt oft zum kompletten sozialen Rückzug und im schlimmsten Fall zum Suizid.
Die asiatische Kunst aus China, Japan und Korea bietet umfangreiche Ideen und ästhetische Beispiele durch direkten Naturbezug an, damit man mit mehr Mut mit seinen eigenen verletzten Anteilen kommen kann. Die Hilflosigkeit wird emphatisch erkannt und gewürdigt, dadurch wird der Selbstwert stabilisiert und gestärkt und erfolgreich gegen Depression eingesetzt werden kann.